Diese Auszeichnung wurde mit der Laudatio von Herrn Christoph Schmidt, ehem. Direktor der ERS Warndt, gewürdigt:
"Elke Schwab
2. Preisträgerin des Kulturpreises für Kunst und
Wissenschaft des Landkreises Saarlouis 2013
Elke Schwab wird am
3. Juni 1964 in Saarbrücken geboren.
Sie wächst in
Saarlouis-Picard im Haus ihrer Großeltern auf und besucht von 1970 – 1974 die
Grundschule in Picard, danach das Robert-Schuman-Gymnasium in Saarlouis, das
sie mit der Mittleren Reife verlässt. Nach dem Besuch der Höheren Handelsschule
in Dillingen und dem Kaufmännischen Berufsbildungszentrums in Saarlouis
arbeitet sie bis 2006 in Saarbrücken im Sozialministerium in der Abteilung
Altenhilfe.
Wie bei Mike Mathes ist das Leben von Elke Schwab von einschneidenden
Erlebnissen geprägt.
Mit 12 Jahren zwingt
ihr Deutschlehrer sie, einen schlechten Deutschaufsatz vor der Klasse vorzulesen.
Durch seine Kommentare und seine sarkastischen Bemerkungen – durch dieses ‚Lächerlich-Machen‘
– ist Elke Schwab so verletzt, dass sie zunächst der Schule gegenüber total
blockiert. Sie fängt sich wieder und will es sich und ihrem sonderbaren Deutschlehrer
beweisen: Ich kann Aufsätze schreiben! Zu Hause beginnt sie, für sich zu
schreiben, um ihren Schreibstil zu verbessern. Sie erzählt Kinderbücher nach
und steht nach dem dritten oder vierten Buch vor der Frage: Warum immer etwas
erzählen, was es schon gibt? Warum nicht mal was Eigenes erfinden? Und so
schreibt Elke Schwab ihren ersten Roman… und bleibt beim Schreiben.
Dieses einschneidende
Erlebnis macht sie nicht kleiner, sondern größer.
Ihre beiden
Leidenschaften als Mädchen und als junge Frau sind das Schreiben und das
Reiten. So ist es kein Wunder, dass Elke Schwab sich eines Tages ein eigenes
Pferd kauft, das für sie zur ‚Muse‘ wird. Ihr Pferd ‚Teufel‘ – groß, schwarz,
schön und teuflisch verschmitzt – inspiriert sie immer wieder zu neuen, spannenden
Ideen und sorgt nebenbei auch für
angenehme Abwechslung bei ausgedehnten Ausritten oder bei einem Springparcours.
Noch einmal ein
einschneidendes Erlebnis: Ein schwerer Unfall zwingt Elke Schwab 2006 umzudenken. Sie muss ihre Arbeitsstelle aufgeben
und wird freie Autorin.
Auch dieses
einschneidende Erlebnis macht sie nicht kleiner, sondern größer.
Heute lebt Elke
Schwab mit ihrem Lebensgefährten im angrenzenden Frankreich – im Krummen Elsaß
bei Sarreunion. Kontakt mit der Region Saarlouis hält sie über ihre Mutter in
Saarlouis –Picard.
Als freie Autorin widmet sich Elke Schwab ganz ihren
Büchern.
Sie schreibt
unterhaltsame Regionalkrimis, die ausschließlich im Saarland spielen. Die
Autorin liebt das kleine Bundesland und hat durch die Recherchen für ihre
Bücher festgestellt, dass es noch viel im Saarland zu entdecken gibt, was sie
natürlich zu weiteren Krimis anstachelt.
Ihre Bücher zeichnen
sich durch zuweilen herrlich skurrile Charaktere aus, die von ihrer Heimat
geprägt sind. Sorgfältige Recherche und Spannung bis zur letzten Seite gemischt
mit einem gesunden Lokalpatriotismus machen ihren Erfolg aus, der weit über die
Landesgrenze hinaus reicht. So ist es kein Wunder, dass sie am 24. Februar 2013
mit dem Saarländischen Autorenpreis der Buchmesse HomBuch in der Kategorie ‚Krimi‘
ausgezeichnet wurde.
Elke Schwab Krimis - es gibt 2 Krimireihen - spielen in
unterschiedlichen Regionen des Saarlandes:
Mit ‚Ein ganz klarer
Fall‘ fängt die Autorenkarriere der Autorin 2001 schon gleich gut an. Diesen
Krimi, der in Saarbrücken und am Burbacher Weiher spielt, veröffentlicht Elke
Schwab im Selbstverlag. Von einem saarländischen Verleger entdeckt, folgt ihr zweites
Buch ‚Kullmanns letzter Fall‘ 2004. Dieser Krimi spielt in
Saarbrücken-Gersweiler.
Danach
geht es weiter Schlag auf Schlag:
‚Großeinsatz‘
spielt in Riegelsberg-Walpershofen.
‚Angstfalle‘
mit dem brisanten Thema Stalking spielt in Saarbrücken.
‚Tod am
Litermont“ spielt, wie der Titel schon sagt, in Nalbach auf dem Litermont.
‚Hetzjagd am Grünen
See‘ spielt am Grünen See, der sich auf dem Limberg bei Wallerfangen
befindet.
Dann nähern wir uns
zielstrebig Saarlouis, auch wenn der Titel nichts darüber verrät: ‚Das Skelett
vom Bliesgau‘ spielt neben dem Bliesgau nämlich auch in Saarlouis. In diesem
Krimi ist deutlich die Liebe der Autorin zu der Stadt zu erkennen. Nostalgisch
verbrämt schildert sie die Saarlouiser Altstadt, die Vauban-Insel und die
Gartenreihen, während gleichzeitig dort Kriminelles passiert.
Der Krimi ‚Galgentod
auf der Teufelsburg‘ verrät uns auch, dass er hier in unserer Nähe spielt. Aber
nicht, wie nah, denn in diesem Buch werden wieder schöne Seiten von Saarlouis
aufgezählt, wobei auch hier die Altstadt nicht zu kurz kommt.
Mit dem Buch ‚Blutige
Seilfahrt im Warndt‘ widmet sich die Autorin 2012 dem Bergbau - und das genau
zu der Zeit, als die letzte Grube im Saarland – die Grube Ensdorf – stillgelegt
wird. Der Krimi ist eine Hommage an eine Tradition, die 250 Jahre das Bild des
Saarlandes geprägt hat.
Mit dem Kriminalroman
‚Mörderisches Puzzle‘ (2011), der in Saarbrücken spielt, kann sich Elke Schwab
als Schriftstellerin in der gesamtdeutschen Krimilandschaft erfolgreich
behaupten. Dieser Krimi wird zunächst nur als E-Book vermarktet. Doch der
Erfolg dieses elektronischen Buches ist so groß, dass sich ein Verleger aus
Münster bei der Autorin meldet und diesen Krimi unbedingt als Buch drucken will.
So hat die Autorin zweimalig etwas Neues in der Welt der
Literatur geschaffen:
Der Verleger kommt
zur Autorin und nicht umgekehrt, wie man das sonst so kennt.
Ein E-Book Krimi
wird auf Papier nachgedruckt.
Mit diesem Buch ist
eine weitere Krimireihe entstanden, in der es zwar andere Ermittler gibt, die
aber weiterhin im Saarland für Recht und Ordnung sorgen. ‚Eisige Rache‘ zum
Beispiel greift das aktuelle Thema ‚Heimkehrer aus Afghanistan‘ auf und
verdeutlicht diese Problematik im ländlichen Norden des Saarlandes.
Last but not least
(als letztes aber nicht am wenigsten bzw. am geringsten) gibt es von ihr ‚Urlaub
mit Kullmann‘ – ihr aktuelles Buch. Da lässt sie ihren Ermittler nach Kroatien
reisen, um sich dort zu erholen. Aber es kommt – wie das in Elke Schwabs Krimis
so ist – anders. Einen spannenden Showdown gibt es am Flughafen in Saarbrücken,
womit die Autorin auch hier wieder ihre Treue zum Saarland beweist.
Und es wird noch
weitere spannende Kriminalromane von der Autorin geben, das hat sie
durchsickern lassen. Auch hat sie mir anvertraut, dass eine Idee für einen
weiteren Saarlouis-Krimi in ihrem Kopf herum spukt, der aber noch geschrieben
werden will.
An dieser Stelle muss
einmal dem sonderbaren Deutschlehrer von Elke Schwab gedankt werden, denn ohne
den gäbe es heute keine erfolgreiche Krimiautorin.
Apropos: sonderbar. Sonderbare,
absonderliche, unausstehliche Menschen aus Elke Schwabs Umfeld sind schon
mehrfach von ihr fiktiv in ihren Krimis heimtückisch ermordet worden. Das ist
die stille Rache und die künstlerische Freiheit der Autorin.
Also eine Warnung an
alle aus Elke Schwabs Umfeld: Passt auf, dass euch nicht das Gleiche passiert.
Die Gefahr wird größer, denn wie Elke Schwab mir versicherte, wird sie aus dem
Krummen Elsaß wieder zurück nach Saarlouis kommen, um noch näher an den Orten
ihres Krimigeschehens zu sein.
Ich fasse zusammen:
Einschneidende
Erlebnisse machen Elke Schwab in ihrem Leben nicht kleiner sondern größer. Elke
Schwab entwickelt sich als waschechte Saarländerin, die ihre Heimat liebt und
verinnerlicht, zu einer Kriminalroman-Autorin, der es gelingt, mit regionalen
Bezügen bundesweite Aufmerksamkeit zu erlangen.
Es kann und darf
nicht mehr lange dauern bis die schlafmützigen Tatort-Redaktionen der ARD-
Sendeanstalten Elke Schwab und ihre Krimis entdecken: Elke Schwab liefert skurrile
Fälle, charakterstarke Ermittlerinnen und Ermittler, kauzig-knorrige Personen und detailgenau geschilderte Schauplätze, die
den ursprünglichen Sinn der Tatort-Krimis – die Regionalität – bereits in sich
tragen. Toll wäre es, wenn in nächster Zeit einmal ein saarländischer Tatort
aus der Feder von Elke Schwab Sonntagabends über den Bildschirm flimmern würde.
In der Eifel hat sich
auf Grund der dortigen literarischen Krimiszene ein ausgedehnter
Krimi-Tourismus entwickelt. Auch Elke Schwab hat an den Schauplätzen ihrer
Kriminalromane bereits literarische Tatort-Wanderungen durchgeführt. Mit ihren
LeserInnen wandert sie dabei von Tatort zu Tatort und liest dort die
entsprechenden Passagen aus ihren Büchern vor.
Das wäre doch auch
eine Idee für das neue Tourismus-Konzept des Landkreises Saarlouis.
Elke Schwab erhält für ihre künstlerischen Verdienste den
Kulturpreis für Kunst und Wissenschaft des Landkreises Saarlouis 2013.
Herzlichen
Glückwunsch"
Überreicht wurde die Urkunde vom Landrat des Landkreises Saarlouis, Herrn Patrik Lauer, in Zusammenarbeit mit Herrn Klaus-Peter Fuß, Geschäftsführer
der GBK mbH, Leiter
der Kreisvolkshochschule Saarlouis:
Und hier sind alle glücklichen Preisträger, eingerahmt von Landrat Lauer und Herrn Fuß:
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