Sonntag, 8. Dezember 2013

Der 6. Dezember 2013 war ein ganz besonderer Tag!


Diese Auszeichnung wurde mit der Laudatio von Herrn Christoph Schmidt, ehem. Direktor der ERS Warndt, gewürdigt:



"Elke Schwab
2. Preisträgerin des Kulturpreises für Kunst und Wissenschaft des Landkreises Saarlouis 2013

Elke Schwab wird am 3. Juni 1964 in Saarbrücken geboren.
Sie wächst in Saarlouis-Picard im Haus ihrer Großeltern auf und besucht von 1970 – 1974 die Grundschule in Picard, danach das Robert-Schuman-Gymnasium in Saarlouis, das sie mit der Mittleren Reife verlässt. Nach dem Besuch der Höheren Handelsschule in Dillingen und dem Kaufmännischen Berufsbildungszentrums in Saarlouis arbeitet sie bis 2006 in Saarbrücken im Sozialministerium in der Abteilung Altenhilfe.

Wie bei Mike Mathes ist das Leben von Elke Schwab von einschneidenden Erlebnissen geprägt.
Mit 12 Jahren zwingt ihr Deutschlehrer sie, einen schlechten Deutschaufsatz vor der Klasse vorzulesen. Durch seine Kommentare und seine sarkastischen Bemerkungen – durch dieses ‚Lächerlich-Machen‘ – ist Elke Schwab so verletzt, dass sie zunächst der Schule gegenüber total blockiert. Sie fängt sich wieder und will es sich und ihrem sonderbaren Deutschlehrer beweisen: Ich kann Aufsätze schreiben! Zu Hause beginnt sie, für sich zu schreiben, um ihren Schreibstil zu verbessern. Sie erzählt Kinderbücher nach und steht nach dem dritten oder vierten Buch vor der Frage: Warum immer etwas erzählen, was es schon gibt? Warum nicht mal was Eigenes erfinden? Und so schreibt Elke Schwab ihren ersten Roman… und bleibt beim Schreiben.
Dieses einschneidende Erlebnis macht sie nicht kleiner, sondern größer.

Ihre beiden Leidenschaften als Mädchen und als junge Frau sind das Schreiben und das Reiten. So ist es kein Wunder, dass Elke Schwab sich eines Tages ein eigenes Pferd kauft, das für sie zur ‚Muse‘ wird. Ihr Pferd ‚Teufel‘ – groß, schwarz, schön und teuflisch verschmitzt – inspiriert sie immer wieder zu neuen, spannenden Ideen und sorgt  nebenbei auch für angenehme Abwechslung bei ausgedehnten Ausritten oder bei einem Springparcours.

Noch einmal ein einschneidendes Erlebnis: Ein schwerer Unfall zwingt Elke Schwab 2006  umzudenken. Sie muss ihre Arbeitsstelle aufgeben und wird freie Autorin.
Auch dieses einschneidende Erlebnis macht sie nicht kleiner, sondern größer.

Heute lebt Elke Schwab mit ihrem Lebensgefährten im angrenzenden Frankreich – im Krummen Elsaß bei Sarreunion. Kontakt mit der Region Saarlouis hält sie über ihre Mutter in Saarlouis –Picard.

Als freie Autorin widmet sich Elke Schwab ganz ihren Büchern.
Sie schreibt unterhaltsame Regionalkrimis, die ausschließlich im Saarland spielen. Die Autorin liebt das kleine Bundesland und hat durch die Recherchen für ihre Bücher festgestellt, dass es noch viel im Saarland zu entdecken gibt, was sie natürlich zu weiteren Krimis anstachelt.
Ihre Bücher zeichnen sich durch zuweilen herrlich skurrile Charaktere aus, die von ihrer Heimat geprägt sind. Sorgfältige Recherche und Spannung bis zur letzten Seite gemischt mit einem gesunden Lokalpatriotismus machen ihren Erfolg aus, der weit über die Landesgrenze hinaus reicht. So ist es kein Wunder, dass sie am 24. Februar 2013 mit dem Saarländischen Autorenpreis der Buchmesse HomBuch in der Kategorie ‚Krimi‘ ausgezeichnet wurde.

Elke Schwab Krimis  - es gibt 2 Krimireihen - spielen in unterschiedlichen Regionen des Saarlandes: 
Mit ‚Ein ganz klarer Fall‘ fängt die Autorenkarriere der Autorin 2001 schon gleich gut an. Diesen Krimi, der in Saarbrücken und am Burbacher Weiher spielt, veröffentlicht Elke Schwab im Selbstverlag. Von einem saarländischen Verleger entdeckt, folgt ihr zweites Buch ‚Kullmanns letzter Fall‘ 2004. Dieser Krimi spielt in Saarbrücken-Gersweiler.
Danach geht es weiter Schlag auf Schlag:
‚Großeinsatz‘ spielt in Riegelsberg-Walpershofen.
‚Angstfalle‘ mit dem brisanten Thema Stalking spielt in                 Saarbrücken.
‚Tod am Litermont“ spielt, wie der Titel schon sagt, in                     Nalbach auf dem Litermont.
‚Hetzjagd am Grünen See‘ spielt am Grünen See, der sich auf dem Limberg bei Wallerfangen befindet.

Dann nähern wir uns zielstrebig Saarlouis, auch wenn der Titel nichts darüber verrät: ‚Das Skelett vom Bliesgau‘ spielt neben dem Bliesgau nämlich auch in Saarlouis. In diesem Krimi ist deutlich die Liebe der Autorin zu der Stadt zu erkennen. Nostalgisch verbrämt schildert sie die Saarlouiser Altstadt, die Vauban-Insel und die Gartenreihen, während gleichzeitig dort Kriminelles passiert.
Der Krimi ‚Galgentod auf der Teufelsburg‘ verrät uns auch, dass er hier in unserer Nähe spielt. Aber nicht, wie nah, denn in diesem Buch werden wieder schöne Seiten von Saarlouis aufgezählt, wobei auch hier die Altstadt nicht zu kurz kommt.
Mit dem Buch ‚Blutige Seilfahrt im Warndt‘ widmet sich die Autorin 2012 dem Bergbau - und das genau zu der Zeit, als die letzte Grube im Saarland – die Grube Ensdorf – stillgelegt wird. Der Krimi ist eine Hommage an eine Tradition, die 250 Jahre das Bild des Saarlandes geprägt hat.

Mit dem Kriminalroman ‚Mörderisches Puzzle‘ (2011), der in Saarbrücken spielt, kann sich Elke Schwab als Schriftstellerin in der gesamtdeutschen Krimilandschaft erfolgreich behaupten. Dieser Krimi wird zunächst nur als E-Book vermarktet. Doch der Erfolg dieses elektronischen Buches ist so groß, dass sich ein Verleger aus Münster bei der Autorin meldet und diesen Krimi unbedingt als Buch drucken will.

So hat die Autorin zweimalig etwas Neues in der Welt der Literatur geschaffen:
Der Verleger kommt zur Autorin und nicht umgekehrt, wie man das sonst so kennt.
Ein E-Book Krimi wird auf Papier nachgedruckt.

Mit diesem Buch ist eine weitere Krimireihe entstanden, in der es zwar andere Ermittler gibt, die aber weiterhin im Saarland für Recht und Ordnung sorgen. ‚Eisige Rache‘ zum Beispiel greift das aktuelle Thema ‚Heimkehrer aus Afghanistan‘ auf und verdeutlicht diese Problematik im ländlichen Norden des Saarlandes.
Last but not least (als letztes aber nicht am wenigsten bzw. am geringsten) gibt es von ihr ‚Urlaub mit Kullmann‘ – ihr aktuelles Buch. Da lässt sie ihren Ermittler nach Kroatien reisen, um sich dort zu erholen. Aber es kommt – wie das in Elke Schwabs Krimis so ist – anders. Einen spannenden Showdown gibt es am Flughafen in Saarbrücken, womit die Autorin auch hier wieder ihre Treue zum Saarland beweist.

Und es wird noch weitere spannende Kriminalromane von der Autorin geben, das hat sie durchsickern lassen. Auch hat sie mir anvertraut, dass eine Idee für einen weiteren Saarlouis-Krimi in ihrem Kopf herum spukt, der aber noch geschrieben werden will.

An dieser Stelle muss einmal dem sonderbaren Deutschlehrer von Elke Schwab gedankt werden, denn ohne den gäbe es heute keine erfolgreiche Krimiautorin.
Apropos: sonderbar. Sonderbare, absonderliche, unausstehliche Menschen aus Elke Schwabs Umfeld sind schon mehrfach von ihr fiktiv in ihren Krimis heimtückisch ermordet worden. Das ist die stille Rache und die künstlerische Freiheit der Autorin.
Also eine Warnung an alle aus Elke Schwabs Umfeld: Passt auf, dass euch nicht das Gleiche passiert. Die Gefahr wird größer, denn wie Elke Schwab mir versicherte, wird sie aus dem Krummen Elsaß wieder zurück nach Saarlouis kommen, um noch näher an den Orten ihres  Krimigeschehens zu sein.



Ich fasse zusammen:

Einschneidende Erlebnisse machen Elke Schwab in ihrem Leben nicht kleiner sondern größer. Elke Schwab entwickelt sich als waschechte Saarländerin, die ihre Heimat liebt und verinnerlicht, zu einer Kriminalroman-Autorin, der es gelingt, mit regionalen Bezügen bundesweite Aufmerksamkeit zu erlangen.
Es kann und darf nicht mehr lange dauern bis die schlafmützigen Tatort-Redaktionen der ARD- Sendeanstalten Elke Schwab und ihre Krimis entdecken: Elke Schwab liefert skurrile Fälle, charakterstarke Ermittlerinnen und Ermittler, kauzig-knorrige Personen  und detailgenau geschilderte Schauplätze, die den ursprünglichen Sinn der Tatort-Krimis – die Regionalität – bereits in sich tragen. Toll wäre es, wenn in nächster Zeit einmal ein saarländischer Tatort aus der Feder von Elke Schwab Sonntagabends über den Bildschirm flimmern würde. 


In der Eifel hat sich auf Grund der dortigen literarischen Krimiszene ein ausgedehnter Krimi-Tourismus entwickelt. Auch Elke Schwab hat an den Schauplätzen ihrer Kriminalromane bereits literarische Tatort-Wanderungen durchgeführt. Mit ihren LeserInnen wandert sie dabei von Tatort zu Tatort und liest dort die entsprechenden Passagen aus ihren Büchern vor.
Das wäre doch auch eine Idee für das neue Tourismus-Konzept des Landkreises Saarlouis.    

Elke Schwab erhält für ihre künstlerischen Verdienste den Kulturpreis für Kunst und Wissenschaft des Landkreises Saarlouis 2013.

Herzlichen Glückwunsch"



Überreicht wurde die Urkunde vom Landrat des Landkreises Saarlouis, Herrn Patrik Lauer, in Zusammenarbeit mit Herrn Klaus-Peter FußGeschäftsführer der GBK mbH, Leiter der Kreisvolkshochschule Saarlouis:





Und hier sind alle glücklichen Preisträger, eingerahmt von Landrat Lauer und Herrn Fuß:


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