„Stricken befreit von Last
und Leid“ © Elke Schwab
Wer
strickt so spät in düstrer Nacht?
Es
ist die Ursel, die dabei singt und lacht.
Denn
Stricken ist der Ursel Lust
Im
Zimmer nebenan der Gatte grollt,
ihren
Werken keinerlei Achtung zollt,
was
höchstens fördert Ursels Frust.
Sie
strickt ihm Schals und sogar Mützen,
um
sich bei Kälte das Hirn zu schützen.
Aber
der Gatte hört nicht auf zu zanken.
Beim
Stricken lässt Ursel die besten Ideen reifen,
was
ihr Gatte niemals würde begreifen.
So
strickt sie weiter mit mörderischen Gedanken.
Die
Stricknadeln spitz und gefährlich gleiten,
durch
Ursels Finger als wollten sie sich vorbereiten.
Ein
böser Plan in Ursel erwacht.
Der
Gatte wähnt sich in Sicherheit.
Glaubt
er doch, Stricken sei eine Kleinigkeit,
für
naive Frauen wie Ursel gemacht.
Ursel
warnt ihn und meint es ehrlich,
erklärt
sie doch, Stricknadeln seien gefährlich.
Aber
der Gatte jede Warnung verwehrt.
So
kommt es, dass Ursel zur Tat schreitet.
Sie
hat alles bestens vorbereitet.
Der
Gatte wird eines Besseren belehrt.
Die
Stricknadeln bestehen aus stabilem Stahl,
sie
durchdringen nicht nur Maschen, sondern auch hartes Material.
So
landen sie in des Gatten Brust.
Wer
strickt hinter Gittern bei Tag und Nacht,
Die
Witwe Ursel, die dabei singt und lacht.
Denn
Stricken ist der Witwe Lust.
Foto von
Owei, owei, mir schwant Böses. Wohl dem Gatten, der die Stricklust der Gattin unterstützt, wie es der meine tut ;)
AntwortenLöschenmeiner hat offensichtlich auch einen natürlichen Überlebensinstinkt ;-)
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