Donnerstag, 21. März 2013

Passend zur Lesung der strickenden Kreativwerkstatt habe ich ein Strickgedicht geschrieben:



„Stricken befreit von Last und Leid“ © Elke Schwab

Wer strickt so spät in düstrer Nacht?
Es ist die Ursel, die dabei singt und lacht.
Denn Stricken ist der Ursel Lust

Im Zimmer nebenan der Gatte grollt,
ihren Werken keinerlei Achtung zollt,
was höchstens fördert Ursels Frust.

Sie strickt ihm Schals und sogar Mützen,
um sich bei Kälte das Hirn zu schützen.
Aber der Gatte hört nicht auf zu zanken.

Beim Stricken lässt Ursel die besten Ideen reifen,
was ihr Gatte niemals würde begreifen.
So strickt sie weiter mit mörderischen Gedanken.

Die Stricknadeln spitz und gefährlich gleiten,
durch Ursels Finger als wollten sie sich vorbereiten.
Ein böser Plan in Ursel erwacht.

Der Gatte wähnt sich in Sicherheit.
Glaubt er doch, Stricken sei eine Kleinigkeit,
für naive Frauen wie Ursel gemacht.

Ursel warnt ihn und meint es ehrlich,
erklärt sie doch, Stricknadeln seien gefährlich.
Aber der Gatte jede Warnung verwehrt.

So kommt es, dass Ursel zur Tat schreitet.
Sie hat alles bestens vorbereitet.
Der Gatte wird eines Besseren belehrt.

Die Stricknadeln bestehen aus stabilem Stahl,
sie durchdringen nicht nur Maschen, sondern auch hartes Material.
So landen sie in des Gatten Brust.

Wer strickt hinter Gittern bei Tag und Nacht,
Die Witwe Ursel, die dabei singt und lacht.
Denn Stricken ist der Witwe Lust.


Foto von 

2 Kommentare:

  1. Owei, owei, mir schwant Böses. Wohl dem Gatten, der die Stricklust der Gattin unterstützt, wie es der meine tut ;)

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  2. meiner hat offensichtlich auch einen natürlichen Überlebensinstinkt ;-)

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